BürgerInnen machen die Brücke

Von Redaktion · · 2019/Mar-Apr

Zivilgesellschaftliche Initiativen sind es vor allem, die in einer Zeit der politischen Abschottung Europas versuchen, die Menschen nördlich und südlich des Mittelmeeres zu verbinden.

Die im Juli 2018 gestartete, vor allem in Deutschland (aber auch in Wien) aktive Initiative „Seebrücke“ wird von rund 70 Organisationen getragen und veranstaltet u.a. regelmäßig Demos.

Seit der Gründung haben sich zudem zahlreiche Städte und Gemeinden als „Sichere Häfen“ mit der Seebrücke solidarisch und damit grundsätzlich bereit erklärt, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen.

Der Ansatz der Solidarity Cities wiederum hat nichts mit der humanitären Situation im Mittelmeer direkt zu tun, sondern steht für offene europäische Städte. Die Idee stammt aus Nordamerika, wo in so genannten Sanctuary Cities seit den 1980er Jahren alle Menschen das Recht haben zu leben, zu wohnen und zu arbeiten.

Die Solidarity Cities bieten allen BürgerInnen ein faktisches Bleiberecht, da die Aufenthaltserlaubnisse nicht kontrolliert werden. In Europa gehören Barcelona (Spanien) sowie über 80 Städte und Gemeinden in Großbritannien zu diesem Netzwerk. In Deutschland sind in letzter Zeit viele Gruppen aktiv geworden, die aus ihrer Stadt eine Solidarity City machen wollen.

Neben NGOs, die seit vielen Jahren Orte des Austausches schaffen (vgl. etwa Initiative Migrempower: www.suedwind.at/migrempower bzw. EU-Projekt „Seitenblicke von den Grenzen“ – siehe Kasten S. 31), versuchen dies auch AktivistInnen.

Ende 2018 fand etwa in Rabat die erste Konferenz der „Vereinigung der Geflüchteten und migrantischen Communities“ (ARCOM) statt, ein dynamischer selbstorganisierter Verein afrikanischer MigrantInnen in Marokko. Die ARCOM hat in unzähligen Fällen konkrete Hilfe geleistet und Leben gerettet. Zudem brachte die Organisation die „Stimme der Stimmlosen“, also der Illegalisierten, in den öffentlichen Diskurs in Marokko und in Europa ein. Über 400 TeilnehmerInnen tauschten sich in der Konferenz u.a. darüber aus, wie man transnationale Bündnisse schaffen kann, von Mali und Niger über die Länder des Maghreb bis nach Europa. sol

seebruecke.org

solidarity-city.eu

afrique-europe-interact.net

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